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Christian Mückl

Nürnberg – Herbert Grönemeyer hat es jetzt auch beim NN-Kunstpreisauf Platz eins geschafft. Nicht aus der Lautsprecherbox, sondern über einen Seitenflügel. Nicht heiser, eher leiser. Links im diesjährigen Siegerbild - dezent, aber noch lesbar - flüstert sein Liedtext in grauweißen Lettern rein: „Schatten im Blick. Dein Lachen ist gemalt.“ Das passt. Denn gespenstisch schön, aber auch unaufhaltsam deutlich lässt uns das großformatige Gemälde „Halt mich“ (noch so eine Grönemeyer-Reminiszenz) auf körperhafte Tuchfühlung mit dem menschlichen Altwerden gehen.

In den fein gezeichneten Falten der nackten Frau und des erschöpften Mannes erzählen weich schimmernde Schatten von den Spuren eines gelebten Lebens. Ihre Augen in die Ferne gerichtet. Seine gesenkt. Dass sich das Rad dahinter bald ohne die beiden weiterdreht, ist unabwendbar. Also ein letzter Liebesakt auf dem Laken. Bevor es zum Leichentuch wird.

Thematisch wie handwerklich hat der 1962 in Rumänien geborene und in Fürth lebende Maler Bruno Maria Bradt so viel Konzentration in dieses Bild gesteckt, dass die Jury sich rasch einig war:

Ihm gebührt die Ehre des ersten Platzes.
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Spende an die Ökumenische Wärmestube Nürnberg in Höhe von 400,00 € durch den Erlös des Bildes „Paula“ von Bruno Bradt bei kunstzusehen 2022. V.l.n.r Georg Dengel, Bruno Bradt, Andreas Bott
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